Die Bergkapelle St. Ingbert trauert um ihren Ehrendirigenten Theo Stolz, der am vergangenen Freitag im Alter von 85 Jahren verstorben ist. Theo Stolz leitete die Bergkapelle 35 Jahre lang, von 1963 bis 1998 und trug maßgeblich dazu bei, dass aus den Resten der alten Werkskapelle ein moderner Verein entstand. Unter seiner Führung eroberten die Frauen die Notenpulte der vormaligen Männerdomaine. Seine Ära prägten vor allem die Konzertreisen durch ganz Europa.
Seine musikalische Ausbildung bekommt Theo Stolz in der „Schmelzer Kapelle“, der damals noch existierenden Werkskapelle des St. Ingberter Eisenwerks. Mit Wechsel der Arbeitsstelle zur St. Ingberter Grube tritt er im Jahr 1951 im Alter von 17 Jahren in die St. Ingberter Bergkapelle ein. Als der damalige Kapellmeister Engelbert Wild 1963 plötzlich und völlig unerwartet im Alter von nur 58 Jahren verstirbt, wird Theo Stolz von den Musikern zu seinem Nachfolger gewählt.
Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung beginnt Anfang der 1960er Jahre die Zeit der großen Konzertreisen. Die Bergkapelle ist nun nicht mehr nur in heimatlichen Gefilden zu sehen und zu hören, sondern auch in ganz Deutschland und bald auch in ganz Europa. Unter der Leitung von Theo Stolz tritt die Bergkapelle in Finnland, Irland, Portugal, Spanien, Frankreich und mehrmals in Italien auf.
Für Theo Stolz war der Höhepunkt, wie er selbst sagte, die Reise mit der Bergkapelle nach Rom im Jahre 1981. Die persönliche Begegnung mit Papst Johannes Paul II war für ihn und auch für alle mitgereisten Musikerinnen und Musiker ein unvergessliches Erlebnis. Auch die Patenschaft mit der Musikkapelle Wiesen in Südtirol war ihm stets ein wichtiges Anliegen.
1998 gibt Theo Stolz auf eigenen Wunsch den Dirigentenstab an seinen Nachfolger Matthias Weißenauer ab, um, wie er sagte, mit seiner Gattin noch ein paar schöne Jahre im Ruhestand zu verbringen.
Im Laufe von 35 Jahren hat Theo Stolz die Bergkapelle zu einem hervorragenden Klangkörper geformt. Der heutige Ruf der Bergkapelle ist untrennbar mit dem Namen Theo Stolz verbunden. Sie wird ihrem ehemaligen Dirigenten ein ehrendes Andenken bewahren.