GENESIS heißt das neue Programm von „Percussion under Construction“, dem Schlagzeugerensemble des saarländischen Staatstheaters, das am 8. Juli Premiere feiert. Matthias Weißenauer, Solopauker und Gründer der Formation wollte für diese Inszenierung noch einmal „seine“ Bergkapelle mit PUC zusammen auf die Theaterbühne bringen, wie bereits erfolgreich in 2012 anlässlich des Endes der Bergbauära im Saarland.
So hatte er Regisseurin Katharina Molitor und Komponist Sebastian Voltz in die Probe seines Orchesters eingeladen. Katharina Molitor erzählt, um was es in GENESIS geht: „Wir wollen die Schöpfungsgeschichte assoziativ umsetzen und orientieren uns lose an den Bibelimpulsen. Leere am Anfang, dann das Licht, die Erschaffung des Himmels… Jedem neuen Element wird mit ausdrucksstarker Musik und purer Bühnenästhetik ein eigenes Gesicht gegeben bis schließlich ein assoziatives Bühnenbild der Schöpfung entsteht.“
Die Bergkapelle wird die sieben Schlagzeuger der Formation aus dem Orchestergraben heraus unterstützen u. a. mit Werken von Johann de Meij, Otto M. Schwarz und einem Arrangement von Matthias Weißenauer selbst.
Mit Spannung erwartet wird die Uraufführung von „frogfish and sloth – concertino for marimba and winds“, einem Konzert für Marimbaphon und symphonisches Blasorchester, das Sebastian Voltz eigens für diese Inszenierung komponiert hat. Er erklärt den Musikern die Intension des ersten Satzes „frogfish ballet“ (Anglerfisch Ballett): „Ihr müsst das spielen, wie eine Ballerina tanzt – in Zeitlupe, immer noch total anmutig – aber halt unter Wasser“. Die Titelwahl seines Werks sieht er als Hommage an Frank Zappa; auch für den zweiten Satz „A winged sloth named Helmet“ (ein geflügeltes Faultier namens Helmet) war er auf der Suche nach „etwas Wahnsinnigem, abgedreht und völlig fiktiv“. Für den Jazzmusiker Sebastian Voltz ist das Komponieren keine Berufung, sondern eine Herausforderung zu testen, was möglich ist. So verlangt er nicht nur einiges von den beiden Solisten am Marimbaphon, sondern konfrontiert auch die Orchestermusiker mit nicht ganz alltäglichen Anweisungen im Notentext wie z. B. mit den Klappen klappern, durchs Instrument einatmen, trillern ohne Ton.
Die Musiker der Bergkapelle sehen das gelassen. „Ungewöhnliche Projekte sind nichts Neues für uns. Egal ob Großprojekte mit Chören, internationale Marschparaden oder Inszenierungen im Staatstheater – unser Dirigent hat immer Spannendes auf Lager. Um Theaterluft schnuppern zu dürfen, nimmt man gern in Kauf, dass sich die Proben vor solchen Terminen häufen. Wir freuen uns drauf!“ Auch Matthias Weißenauer ist nach der Probe gut gelaunt: „Die Arbeit an diesem Projekt zusammen mit Katharina, Sebastian und meinen Schlagzeugerkollegen macht sehr viel Spaß und es ist immer wieder spannend zu sehen, was sich aus unseren ersten Ideen entwickelt. Dass die Bergkapelle diesmal wieder mit von der Partie ist, freut mich ganz besonders.“
Premiere von GENESIS ist am 8. Juli, weitere Termine am 13. Juli und 2. Oktober im Saarländischen Staatstheater.