Programm Kinowerkstatt St. Ingbert vom 1. – 4. August 2014

„Absolute Giganten“ (Freitag, 1. August, 19 Uhr; Samstag, 2. August, 18 Uhr; Sonntag, 3. August, 20 Uhr)
„Raumpatrouille Orion – Rücksturz zur Erde“ (Freitag, 1. August, 21:45 Uhr; Samstag, 2. August, 20 Uhr; Montag, 4. August, 20 Uhr)

Drei Freunde sind „Absolute Giganten“

Die Kinowerkstatt zeigt aus dem Archiv den Spielfilm „Absolute Giganten“ (D 1999) von Sebastian Schipper, 90 Min., mit Frank Giering, Florian Lukas, Antoine Monot Jr., Julia Hummer u.a. und zwar am Freitag, den 1. August, um 19 Uhr, am Samstag, den 2. August, um 18 Uhr und am Sonntag, den 3. August, um 20 Uhr.
Top Film: „Einer der schönsten Filme über Freundschaft. Das Kicker-Spiel ist legendär und die junge Julia Hummer bezaubernd…der Soundtrack Klasse.“
Was er will, wird ziemlich schnell klar: „Eigentlich geht es darum, dass das Leben groß, wunderbar, wütend, verzweifelt, gigantisch, aggressiv, verblödelt, melancholisch und albern ist. Alles, aber nicht klein und scheiße.“ – so Regisseur und Autor Sebastian Schipper über sein Langfilm-Debut „Absolute Giganten“. Wie in „American Graffiti“ geht es um die letzte Nacht, die Freunde miteinander verbringen, bevor einer von ihnen ein neues Leben beginnt. Hier ist es Floyd (strahlend melancholisch: Frank Giering), der nach dem Ende seiner zweieinhalbjährigen Bewährung endlich die Brocken hinschmeißen und ein neues Leben beginnen kann: über Kapstadt nach Singapur, und das ist gar nicht an den Haaren herbeigezogen, denn „Absolute Giganten“ spielt in Hamburg, wo die weite Welt schon immer ein bisschen näher war als anderswo und wo so mancher Jungentraum im Hafen seinen Ausgang nimmt.

Floyds Kumpels sind überrascht und nicht begeistert. Ricco (Florian Lukas als rappender Kastenteufel) mosert lautstark rum, wie es seine Art ist, auch Walter (von den drei Guten der Beste: Antoine Monot, Jr.) nimmt die Sache persönlich. Nachdem die Verstimmung überwunden ist, beginnt die Nacht, die dieser gigantischen Freundschaft den angemessenen Abschluss verleihen soll. Tolle Bilder wie aus dem Farbkopierer, viel Weitwinkel, klarer Gestaltungswille (Kamera: Frank Griebe), gute Sprüche, tolle Musik (u.a. the Notwist). Und: eine großartige Atmosphäre.
…“Die letzten Worte des Films sind übrigens: »Wie spät ist es eigentlich?« Und daß der Film nach diesen Worten seine Geschichte noch in Bildern weiter und zu Ende erzählt, ist eine grandiose Geste. Ein deutscher Film, der so viel von Sprache versteht wie davon, zur richtigen Zeit den Mund zu halten… Denn unter anderem handelt dieser Film davon, daß die Welt noch voller großartiger Dinge ist. Daß man das Große im Kleinen entdeckt, wenn man nur richtig sieht…“ (Georg Seeßlen)

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Kult: „Raumpatrouille Orion – Rücksturz zur Erde“

Der Schauspieler, Moderator und Menschenrechtler Dietmar Schönherr ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Er wurde einem breiten Publikum durch die Science-Fiction-Fernsehserie „Raumpatrouille Orion“ bekannt. Schönherr moderierte unter anderem Deutschlands erste Talkshow „Je später der Abend…“ und die ZDF-Quizshow „Wünsch dir was“, er war Synchronsprecher für James Dean, Sidney Poitier oder Steve McQueen.
Die Kinowerkstatt zeigt am Freitag, den 1. August, um 21:45 Uhr am Samstag, den 2. August, um 20 Uhr und am Montag, den 3. August, um 20 Uhr „Raumpatrouille Orion – Rücksturz zur Erde“ (Deutschland 2003) Regie: Michael Braun, Theo Mezger – Darsteller: Elke Heidenreich, Dietmar Schönherr, Eva Pflug, Wolfgang Völz, Claus Holm, Ursula Lillig, Charlotte Kerr, Friedrich G. Beckhaus, Friedrich Joloff, Benno Sterzenbach (FSK: ab 6 – Länge: 92 min.) – die Science-Fiction-TV-Serie als Kinofilm: Durch dramaturgische und technische Bearbeitung wurden die Originalgeschichten in ein in sich geschlossenes Weltraumabenteuer mit den bekannten legendären Bildwelten, Sounds und Charakteren verwandelt. Der digital komplett überarbeitete Kult-Soundtrack von Peter Thomas, der Retro-Chic der Ausstattung und die globale Konfusion von Weltregierung, Militär und Geheimdienst verleihen dem Film verblüffende Aktualität und – nicht immer freiwillige – Komik.
Im Jahr 3000 wird die Erde von der furchtbaren Alienrasse der Frogs bedroht. Während sich die Weltregierungen angesichts der Bedrohung in fruchtlosen Debatten ergehen, steht draußen im Weltall an vorderster Front Commander Allister McLane (Dietmar Schönherr) als Kommandant des Raumschiffes Orion heldenhaft seinen Mann. Pech bloß, dass er sich ausgerechnet in dieser schweren Zeit mit der behördlicherseits verordneten Aufpasserin Tamara (Eva Pflug) herumärgern muss…
Aus sieben Folgen der legendären Science-Fiction-TV-Serie komprimierter Kinofilm, optisch und klangtechnisch zeitgemäß aufpoliert. Durch die „Sternenschau“ führt Elke Heidenreich als Nachrichtenoffizier Helma Krap.
1965, vier Jahre vor der ersten Mondlandung und, wohlgemerkt, noch vor dem Jungfernflug des „Raumschiff Enterprise“, staunte Old Europe über die Eroberung des Weltalls ausgerechnet durch eine Fernsehserie aus Deutschland. Die sieben Folgen „Raumpatrouille Orion“, in brilliantem Schwarzweiß von der Bavaria für die ARD produziert, haben sich in unser kollektives Gedächtnis eingebrannt als die deutsche Kultserie schlechthin.

Geprägt durch das ebenbürtige Hauptdarstellerpaar Dietmar Schönherr und Eva Pflug, durch das visionäre Design von Oscar-Preisträger Rolf Zehetbauer und nicht zuletzt durch die bis heute weltweit erfolgreiche, über 100 Mal gecoverte Musik von Peter Thomas, ist die „Raumpatrouille Orion“ eine Ikone des Science fiction-Genres. Fürs Kino hat der Komponist seinen Soundtrack digital komplett überarbeitet und ergänzt.

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