Zehn Jahre Seniorenbeirat in St. Ingbert – Eine Erfolgsgeschichte

Sie sind die Gesichter des St. Ingberter Seniorenbeirates, das Ehepaar Lieselotte und Hans Bur. Im Jahr 2014 hatte das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit einen Aufruf an die Kommunen gestartet, einen Seniorenbeirat oder –beauftragten einzurichten. So wurde im November 2014 der erste Seniorenbeirat für die Stadt St. Ingbert gewählt. Hans Bur war von Anfang an mit im Boot, seine Frau Lieselotte kam als aktives Mitglied 2017 dazu.
„Die Anfangsjahre mit 25 Mitgliedern waren schwierig. Wir mussten uns erstmal als unpolitisches Gremium zusammenfinden und nicht immer waren wir einer Meinung“, erinnert sich Hans Bur rückblickend. Daher kam der Rücktritt des gesamten Seniorenbeirates 2016 nicht überraschend, gab es doch oft Unstimmigkeiten ohne gemeinsame Lösungen.
Unter 19 Bewerbern wählte der Stadtrat 2017 einen neuen Seniorenbeirat mit letztendlich 12 Mitgliedern, den Vorsitz übernahm Hans Bur. Gleich zu Anfang wurde eine neue Satzung und eine neue Geschäftsordnung als Grundlage für die Aufgaben und Ziele des Beirates erarbeitet.
„Wir arbeiten im Seniorenbeirat derzeit mit neun aktiven Mitgliedern in drei Arbeitskreisen: Bauen und Verkehr, Kultur und Freizeit sowie Pflege und Wohnen. Das hat sich bewährt und jeder kann seine Stärken in dem von ihm gewählten Arbeitskreis einbringen“, erklärt Hans Bur die Struktur.

2023 haben mehr als 5.500 Seniorinnen und Senioren an den Veranstaltungen teilgenommen

Eine runde Sache und gleichzeitig ein Erfolgsmodell ist das 2018 gegründete Quartiersprojekt. Zusammen mit ca. zehn Kooperationspartnern und der AWO-Projektmanagerin Elke Müller werden monatlich mehr als 15 Veranstaltungen angeboten. Diese reichen von gemeinsamen Mittagessen in allen Stadtteilen, Tanzveranstaltungen, Gymnastik, Spielenachmittage, Vorträge bis hin zu Busfahrten zu Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Allein 2023 haben mehr als 5.500 Seniorinnen und Senioren an den verschiedenen Veranstaltungen teilgenommen, was die Eheleute Bur besonders freut, sind sie doch mit Herzblut und Leidenschaft in der Seniorenarbeit tätig. „Oft können ein paar gute Worte oder mal ein Telefonat mit den älteren Menschen so viel bewirken. Und wenn man dann die Dankbarkeit spürt, fühlt sich so ein Ehrenamt richtig gut an“, so die Überzeugung von Lieselotte Bur.

Foto: Maria Müller-Lang
Hans und Lieselotte Bur, Seniorenbeirat St. Ingbert, und Claudia Motsch, Abteilungsleiterin Soziales und Integration, gaben einen Rückblick auf „10 Jahre Seniorenbeirat“.

Für Hans Bur war 2014 bei seinem Eintritt in den Ruhestand nach 41 Jahren bei der Deutschen Bahn AG klar, dass er sich neuen Aufgaben widmen möchte und so kam der Bewerbungsaufruf der Stadt für einen Seniorenbeirat genau zum richtigen Zeitpunkt. „Ich habe natürlich das große Glück, dass meine Frau und mich die gleichen Interessen verbinden und wir viele Termine gemeinsam wahrnehmen können. Wir besuchen zusammen die St. Ingberter Seniorenheime, pflegen Kontakte und haben mittlerweile ein großes Netzwerk mit der AWO, dem VDK, dem Kreiskrankenhaus und vielen anderen Sozialverbänden aufgebaut. Die Arbeit ist uns mit den Jahren richtig ans Herz gewachsen“, so die Worte von Hans Bur. Bis 2024 wurden zahlreiche Projekte umgesetzt: Seniorenbänke in der Fußgängerzone, Demenzgarten, kostenfreie Wintercafés mit der AWO, Anschaffung 8-Sitzer-Bus für das Projekt „Auf Rädern zum Essen“, zwei Klaviere für Seniorenheime, um nur einige zu nennen.

Noch bis 30. November 2024 läuft die Bewerbungsfrist für den neuen Seniorenbeirat, erinnert Claudia Motsch, Abteilungsleiterin Soziales und Integration, an den Termin. Alle Infos dazu sind auf der Internetseite der Stadt zu finden. „Es wäre wichtig, dass wir Mitglieder in allen Stadtteilen haben, die an den Sitzungen der jeweiligen Ortsräte teilnehmen könnten. Damit hätten wir immer gesamtstädtisch einen Überblick, wo gerade im Seniorenbereich der Schuh drückt“, so die Bitte von Hans Bur. Sein Dank geht auch an die Stadtverwaltung, hier besonders an den Geschäftsbereich Familie, Soziales und Integration, für die Zusammenarbeit und die „Rückendeckung“, auf die er sich immer verlassen kann.

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