„Als ich 80 Jahre alt war, wollte mein Herz nicht mehr und ich musste operiert werden. Da dachte ich, es sei Schluss“, lachte Albert Winkler an seinem Geburtstag. Aber nun habe er die Ehre, das 102. Lebensjahr zu vollenden. Das mache ihn sehr dankbar, fuhr er fort. Als Gratulantinnen zu diesem außergewöhnlichen Ehrentag waren Ortsvorsteherin Irene Kaiser und Ulrike Mauß vom Saarpfalz-Kreis ins Fidelishaus gekommen, wo Albert Winkler seit etwa vier Jahren lebt. Bis ins stolze Alter von 98 Jahren lebte er noch in seinem eigenen Haus. Aber nach dem Tod seiner Frau, mit der er 72 Jahre verheiratet war, wollte er nicht mehr allein sein.
Geboren ist Albert Winkler in Pfarrkirchen in der Nähe von Passau in Niederbayern. Die bayerischen Wurzeln hört man immer noch an seinem Akzent. Hier lernte er seine Frau kennen, eine St. Ingberterin, die im Krieg in Niederbayern evakuiert war, aber an Heimweh litt. Ihr zuliebe zog er in den 50er-Jahren im Alter von 32 Jahren mit der Familie nach St. Ingbert. Arbeit fand er bei der Post, wo er als gestandener Bayer von seinen Kollegen und zahlreichen weiteren Freunden liebevoll der „Batzi“ genannt wurde. Über die vielen Jahre ist Albert Winkler aber dann zum echten St. Ingberter geworden.
Anna Foryta, Einrichtungsleitung Fidelishaus, Ulrike Mauß, Saarpfalz-Kreis, und Ortsvorsteherin Irene Kaiser zählten zu den Gästen am Ehrentag von Albert Winkler.
Zu erzählen hat der Jubilar mit seinen 102 Jahren sehr viel. Aber nicht nur die Vergangenheit hat ihn geprägt, sondern er interessiert sich auch für alle aktuellen Entwicklungen und das Tagesgeschehen, das er täglich der Saarbrücker Zeitung entnimmt. Seinen Geburtstag feierte Albert Winkler mit seiner Familie bei Kaffee und Kuchen. Irene Kaiser gehörte schon am Vormittag zu den Gratulanten und freute sich über ein Versprechen des Geburtstagskindes: „Es ist mir eine besondere Ehre, dass Herr Winkler zugesagt hat, zum Seniorennachmittag in die Stadthalle zu kommen!“