Augen auf St. Ingbert

Das Team vom Bundesfestival junger Film freut sich, Ihnen die diesjährige Filmauswahl beim Bundesfestival junger Film vorstellen zu dürfen. Dieses Jahr wurden erneut über 500 Kurzfilme, Musikvideos und Drehbuchkonzepte eingericht. Daraus haben sie eine Auswahl von 81 Werken zusammengestellt, die sie Ihnen beim diesjährigen Bundesfestival junger Film vom 06. bis 09. Juni in unterschiedlichen Filmblöcken und Wettbewerben präsentieren möchten.

Das Motto der diesjährigen Festivalausgabe lautet „Augen auf St. Ingbert“. Jörn Michaely, Gründer und Künstlerischer Leiter des Festivals, dazu: „Das Motto ist ihr Appell, den jungen Regisseuren Gehör zu verschaffen, ihnen eine Bühne zu geben und ihren Blick vier Tage lang auf sie und ihre Filme zu richten.“

Denn die Filmschaffenden bis 30 Jahre sind bewegt von den großen Krisen und Herausforderungen, vor denen wir alle stehen. Sie öffnen uns die Augen – auch, wenn es wehtut. Und sie haben etwas zu sagen. „Der inhaltliche Schwerpunkt liegt dieses Jahr auf Verbindungen zwischen Menschen. Viele Beiträge handeln von Vätern und ihren Kindern, von dysfunktionalen Beziehungen und gescheiterter Kommunikation.“, berichtet Kuratorin Sue Franz.

Der organisatorische Leiter Fabian Roschy erzählt: „Seit der Gründung des Festivals vor sieben Jahren stehen auch wir immer wieder vor der Aufgabe, uns und das Bundesfestival junger Film in den Blickpunkt der Entscheidungsträger zu rücken. Mit dem diesjährigen, wie immer vielfältigen, Programm soll dies erneut gelingen: Zehn reguläre Kurzfilmblöcke werden durch den Stoffentwicklungs-, den Musikvideo- und den Newcomerwettbewerb ergänzt. Außerdem bieten sie wieder ein medienpädagogisches Programm für Schulklassen an. Darüber hinaus: Filmtalks, die Festivalmeile auf dem Marktplatz, ein Workshop für die Filmschaffenden – und natürlich soll auch das Feiern nicht zu kurz kommen.“

Vier Tage mit den spannendsten Filmen des Jahres versprechen außergewöhnliche und bereichernde Augenblicke.

Zur Eröffnung ein Film über Leidenschaft und Berufung

Eröffnet wird das Festival mit dem Dokumentarfilm „Ungeheuerhof“ in der Regie von Gretel Ribka und Jonas Riedinger. Der Film begleitet den Arbeitsalltag von Jürgen Benignus in seinem landwirtschaftlichen Betrieb in Baden-Württemberg. Aufgerieben von wirtschaftlichen Zwängen, gesellschaftlichen Erwartungen und Schicksalsschlägen arbeitet der alleinerziehende Vater jeden Tag weiter. Er sagt: „Jeder Papa in der Landwirtschaft will, dass sein Sohn irgendwann weitermacht.“ Was aber, wenn der Sohn krank ist?

Regiekommentar:

„Europaweit verzeichnen Landwirte eine überdurchschnittlich hohe Suizidrate, dennoch wird seit Jahrzehnten mehr über die Landwirtschaft als über die Landwirte gesprochen. Bei der Recherche zu diesem Film wollten wir ein tieferes Verständnis für die aktuelle Situation der Menschen in der Landwirtschaft in Deutschland gewinnen und haben uns nach vielen Gesprächen entschieden, die persönliche Geschichte einer Bauernfamilie in dokumentarischer Form zu erzählen. Die Zerrissenheit zwischen Leidenschaft und Überforderung durch Strukturwandel, finanzielle Zwänge und Schicksalsschläge haben wir in vielen Familien, mit denen wir gesprochen haben, erlebt. Die persönliche Geschichte soll erfahrbar machen, was es für diese Familie bedeutet, in der Landwirtschaft zu arbeiten.“

Filmblöcke und Sonderprogramme

Hier unsere Filmblöcke und unsere Sonderprogramme, die wir von Donnerstag, 06.06., bis Sonntag, 09.06., in St. Ingbert präsentieren werden:

Filmblock 1) Do, 18:30: Blickwechsel
Zum Festivalauftakt lenken wir unseren Blick auf Menschen und Welten, die oft unsichtbar bleiben. Drei Kurzfilme laden uns ein, neue Perspektiven einzunehmen und Figuren Aufmerksamkeit zu schenken, die mit Ausgrenzung und Vorurteilen zu kämpfen zu haben. Lassen Sie uns genau dort hinsehen, wo zu oft weggeschaut wird. Augen auf St. Ingbert!

Filmblock 2) Do, 21:00: Aus den Augen
Wie viel Enttäuschung hält eine zwischenmenschliche Beziehung aus? Die Protagonist·innen in diesem Filmblock versuchen, an alte Verbindungen anzuknüpfen. Dabei haben sie es mal auf Versöhnung, mal auf Rache abgesehen.

Filmblock 3) Fr, 14:00: Ausgesprochen unausgesprochen
Es kostet viel Mut, zu sich selbst und seinen Gefühlen zu stehen und Dinge auszusprechen. Vier Kurzspielfilme begleiten Menschen bei dem Versuch, ihre Angst zu überwinden und das Schweigen zu durchbrechen.

Filmblock 4) Fr, 16:00: Vaterstaat
Wir lernen Väter und ihre Kinder kennen, die sich mit Verantwortung, Verlust und Selbstbehauptung beschäftigen. Allgegenwärtig ist dabei der Versuch, sich aus patriarchalen Strukturen zu befreien und mit toxischen Männlichkeitsvorbildern zu brechen.

Filmblock 5) Fr, 20:30: Beziehungsweise
In welcher Beziehung stehen wir zueinander? Haben wir uns noch etwas zu sagen? Verfolgen wir ein gemeinsames Ziel? Und sind wir, was wir zu sein scheinen? Diese und weitere Fragen stellen sich die Figuren in diesem Filmblock.

Filmblock 6) Sa, 11:00: Familienfilmblock – Mit Kinderaugen
In diesem Block ist für jede·n was dabei! Bereits zum dritten Mal präsentieren wir eine Filmauswahl, an der junge und junggebliebene Zuschauerinnen und Zuschauer Spaß haben. Freuen Sie sich auf liebevoll gestaltete Kurzfilme und spannende Geschichten.

Filmblock 7) Sa, 13:00: Fremdkörper
Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper. Aber was, wenn Geist oder Körper krank sind? Wenn unser eigener Körper uns fremd ist? Wir dürfen beobachten, welche Herausforderungen sich den Figuren in diesem Block stellen, wenn sie in Dialog mit ihrem Körper treten.

Filmblock 8) Sa, 16:00: Blick zurück
Vieles lässt sich mit etwas Abstand klarer sehen. Die Protagonistinnen und Protagonisten erinnern sich an Situationen und Orte, die sie weit hinter sich gelassen haben und die doch Teil von ihnen sind. Sie lassen uns teilhaben an ihrem Heimweh, ihrem Begehren und erlebtem Grauen.

Filmblock 9) Sa, 18:30: Vom Weggehen und Ankommen
Auf dem Weg durchs Leben stoßen wir immer wieder auf Kreuzungen und damit auf die Unsicherheit, welcher Richtung wir folgen sollen. Drei Filme über das Suchen und Finden von Heimat und über die Fragen: Was war? Was ist? Was bleibt?

Filmblock 10) Sa, 20:30: Genauer betrachtet
Das Festival neigt sich dem Ende zu, aber die Botschaften unserer Filmschaffenden hallen lange nach. Sie sprechen Themen an, die unser aufmerksames Hinsehen verlangen. Und sie fordern uns auf, nicht untätig zu sein hinsichtlich der Krisen unserer Zeit.

 

Fr, 11:00: Newcomerwettbewerb: Für Filmemacherinnen und Filmemacher bis 21 Jahre
Wir richten unseren Blick auf junge Filmschaffende bis 21 Jahre und stellen ihre Kurzfilme vor. Entdecken Sie vielversprechende Talente auf dem Weg nach oben!

Fr, 12:30: junger Pitch: Der Stoffentwicklungswettbewerb
Vier Minuten: So lange haben unsere Nachwuchsautorinnen und -autoren jeweils Zeit, um Jury und Publikum von ihren Stoffen zu überzeugen: Sie erzählen beispielsweise von einer Oma mit pikantem Hobby, von der angeblich „zu femininen Körperlichkeit“ als Studierender an einer Elite-Schauspielschule oder von einer Prinzessin, die im Schwimmbad lebt. Sieben spannende Projekte mit unterschiedlichsten Themen und Geschichten.

Fr, 18:30: Gastprogramm Filmfestival Max Ophüls Preis
Im Rahmen unserer Kooperation mit dem Filmfestival Max Ophüls Preis begrüßen wir die Saarbrücker Kolleginnen und Kollegen das zweite Jahr in Folge mit einem Gastprogramm. Gezeigt werden Kurzfilme der diesjährigen Festivalausgabe.

Fr, 22:15: junger Clip: Der Musikvideowettbewerb
Musikvideos sind einzigartig in ihrer Verschmelzung von Film, Musik, Kunst und Tanz. Aus der modernen Popkultur sind sie nicht mehr wegzudenken. Wir widmen diesem besonderen Genre daher einen eigenen Wettbewerb.

Sa, 22:15: Wettbewerb der schrägen Filme
Schräge Gestalten, skurrile Welten – diese Filme passen in kein Raster und sorgen für jede Menge Überraschungen. Freuen Sie sich auf ein Programm, das mit einem Augenzwinkern zu verstehen ist.

 

Eine vollständige Übersicht mit allen Filmen ist ab sofort auch auf unserer Homepage zu finden unter: www.junger-film.de

Der Ticketvorverkauf startet am 06. Mai.

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