Acht Mädchen und ein Junge hatten die Ausscheidung in ihren Schulen gewonnen und nahmen am Regionalentscheid des vom saarländischen Bildungsministerium ausgelobten 24. Lesedino-Vorlesewettbewerbs teil. „Damit seid Ihr alle schon Sieger und müsst eigentlich gar nicht mehr nervös sein“, lobte die Leiterin der St. Ingberter Stadtbücherei Karin Mostashiri die Lesekinder.
Doch die Aufregung war trotzdem groß: „Mir ist ganz kribbelig“, raunte ein Mädchen schon auf der Treppe zur Bücherei ihrer Mutter zu, seinen Glückbringer fest in die Hand gepresst. Da der einzige nominierte Junge nicht zum Lese-Wettbewerb antreten konnte, blieben die Mädels unter sich. In der ersten Runde musste jede der Schülerinnen aus verschiedenen Grundschulen des Saarpfalz-Kreises drei Minuten lang aus einem Buch ihrer Wahl lesen. „Für uns als Jury ist das unglaublich schwer, weil ihr alle sehr gut lesen könnt und viel Spaß am Lesen habt“, erklärte Rolf Strauß vom Bildungsministerium. Ortvorsteherin und Jury-Mitglied Irene Kaiser begrüßte die Kids ganz herzlich: „Ich freue mich, dass wir euch alle heute hier in St. Ingbert begrüßen dürfen, und drücke euch allen die Daumen!“
Und dann ging es nach dem schier endlosen Warten und den Vorreden endlich los. Freundlich lächelte der grüne Lesedino inmitten von bunten Büchern von seinem Plakat – auch das ein Ergebnis eines jährlichen Schülerwettbewerbs. Gekonnt entführten die Leserinnen die Jury und die Zuschauer in die spannende Welt der Bücher. Zauberhaft wurde es mit Lillis magischen Schuhen, dem fliegenden Teppich, mit dem Frau Honig ihre Kinder zu Bett bringt, Liliane Susewind, die mit Tieren sprechen kann, den Geheimnissen aus dem Schulkiosk des fabelhaften Herrn Blomster und einem riesigen, schuppigen und schmatzenden Drachen aus der Magischen Tierwelt. Aber auch das Gardemächen Luzie, Greg und sein Tagebuch und die müllliebenden Olchis fehlten nicht in der Runde.
Acht erstklassige Vorleserinnen
In der folgenden Pause gab es neben Getränken und Keksen auch den einen oder anderen Büchertipp der Lesefans. „Mein Lieblingsbuch ist Petronella Apfelmus, aber toll ist auch ‚Das kleine böse Buch‘“, so der Ratschlag einer Vielleserin.
In der zweiten Runde wurde es noch einmal spannend, denn alle Leserinnen mussten nun zwei Minuten lang aus einem unbekannten Buch lesen – „Willkommen bei den Grauses“ von Sabine Bohlmann. Doch auch diese Aufgabe meisterten alle Mädchen mit Bravour, trotz Wörtern wie Online-Meeting, Guglhupf und Papageigonien. Am Ende verkündete Rolf Strauß vom Bildungsministerium den ersten Platz: Marlene Rubai von der Albert-Weisgerber-Schule in St. Ingbert darf im Juni am Endausscheid des Lesedinos teilnehmen, zu dem sich die Erstplatzierten der insgesamt elf Regionalwettbewerbe im Saarland treffen. Alle erfolgreichen Leserinnen erhielten ein Buchgeschenk und natürlich eine Urkunde und damit die Bestätigung, dass sie selbst vor Publikum richtig gut vorlesen können.