Grünes und lebendiges St. Ingbert – Wohnflächenentwicklungskonzept vorgestellt

Seit geraumer Zeit häufen sich die Anfragen vor allem junger Familien nach Grundstücken und Wohnraum in St. Ingbert.

Um hier Perspektiven bieten zu können, hat die Stadtverwaltung Vorschläge erarbeitet, um Wohnraum zu schaffen durch einen vernünftigen Mix aus Revitalisierung bestehender Gebäude, Arrondierung von Wohngebieten und Grünflächen in Wohngebieten. „Ein gutes Stück Arbeit liegt hinter uns, denn im Moment laufen die Planungen für die größte Wohnraumschaffung seit dem Wohngebiet „Hobels“ in den 80er Jahren. In enger Zusammenarbeit mit den Ortsvorstehern, die die Wohnsituation vor Ort am besten kennen, wurde überwiegend nach ökologischen Lösungen gesucht, bei denen die Infrastruktur schon vorhanden ist. So auch in Rentrisch, wo ein ökologisch vorbildliches Neubaugebiet „Kirschgrund“ ausgewiesen werden soll“, so die einleitenden Worte von Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer bei der Präsentation des Wohnflächenentwicklungskonzeptes.

„Lebendiges und grünes St. Ingbert“

Die Planungen für die neue Wohnraumschaffung, bei der alle sozialen Schichten generationsübergreifend berücksichtigt werden sollen, wurden in einem Dreiklang erarbeitet. Es sollen Ortskerne attraktiver und belebter werden, die Arrondierung von zusätzlichen Bauflächen wird geprüft und schließlich werden Grünflächen ausgewiesen und festgeschrieben, die in einer Biosphärenstadt unbedingt zum Erscheinungsbild gehören.

Das Wohnflächenentwicklungskonzept, das unter www.st-ingbert.de eingesehen werden kann, weist übersichtlich in allen Stadtteilen Gebiete zur Wohnraumschaffung aus. „Nachdem wir alle in Frage kommenden Flächen zusammengetragen hatten, wurde genauer sondiert. Es gibt nun Gebiete, die nicht mehr in der engeren Wahl sind, Flächen, die wir explizit prüfen und Grünflächen, die schützenswert sind und unbedingt erhalten bleiben müssen“, erklärt Martin Ruck, Geschäftsbereichsleiter Bauen und Umwelt, den Aufbau der Präsentation und die dazugehörigen Stadtteilpläne.

Ökologie als wesentlicher Baustein einer nachhaltigen Stadtentwicklung

Ebenso wichtig wie die Schaffung von Wohnbauflächen ist eine ausgewogene Balance zwischen Siedlungsflächen und Grünflächen in den Wohngebieten.

Die Biosphärenstadt St. Ingbert sieht sich – sowohl unter städtebaulichen als auch unter ökologischen Gesichtspunkten – hier in einer besonderen Verpflichtung. Es gibt sowohl in St. Ingbert-Mitte als auch in den Stadtteilen ökologisch hochwertige Grünbereiche, die speziell ausgewiesen und aus der Wohnflächenentwicklung ausgegliedert werden. Neben der Pfuhlwiese und der Fideliswiese in St. Ingbert-Mitte sind hier unter anderem der Bereich „Im Stockland“ in Hassel, die Grünfläche „Im Stegbruch“ in Rohrbach sowie die Gelände „Am Kesselwald“ und nördlich der Talstraße in Oberwürzbach zu nennen.

Entwicklung der innerstädtischen Areale „Altes Hallenbad“ und „WVD-Gelände“

Auf dem Gelände des „Alten Hallenbades“ ist eine urbane und innerstädtische Wohnanlage für ca. 100 Wohneinheiten mit architektonischer Prägnanz und hoher Nutzungs- und Aufenthaltsqualität als Wohnstandort für unterschiedlichste Bewohnergruppen geplant. Es handele sich hier um ein Filetstück, das mit der Neugestaltung des Entreebereiches der Gustav-Clauss-Anlage eine zusätzliche Aufwertung erfahre, so Martin Ruck. Derzeit wird die Auslobung eines städtebaulichen Wettbewerbes vorbereitet. In diesem Verfahren soll der beste städtebauliche als auch architektonische Entwurf zur Entwicklung dieses prominenten Standortes gefunden werden. Im Herbst 2021 könnte hier bereits ein Investor feststehen, so die Anmerkung von Martin Ruck.

Auf dem „WVD-Gelände“, der gesamte Innenbereich zwischen Kohlen- und Poststraße sowie Ludwig- und Rickertstraße, ist ein urbanes und durchmischtes innerstädtisches Quartier mit bis zu 170 Wohnungen als Wohnstandort für unterschiedlichste Bewohnergruppen vorgesehen. Dieses Areal hat eine besondere Lagegunst mit seiner unmittelbaren Nähe zur Fußgängerzone mit Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomiebetrieben, zum Busrendezvous-Platz sowie zu dem geplanten Radschnellweg von St. Ingbert über die Universität nach Saarbrücken. Nach Einschätzung von Martin Ruck wird sich die Umsetzung dieses Bauvorhabens wegen der Besonderheit des „Hochwassergebietes“ bis mindestens 2023 hinziehen.

Die erforderlichen Stellplätze für die beiden innerstädtischen Areale sollen in einem neuen Parkhaus in der Kohlenstraße konzentriert werden.

Martin Ruck ist realistisch: „Wir gehen davon aus, dass unser Konzept nicht jedem gefallen wird. Umso mehr werden wir konstruktive Kritik aufnehmen und bewerten. Die Vorschläge öffnen den Weg zu einem lebendigen und grünen St. Ingbert, in dem Menschen gerne leben.“

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