Nicht nur Maler der Berg- und Hüttenarbeiter – Zum 125. Geburtstag des Malers Fritz Zolnhofer

Als Maler der Berg- und Hüttenarbeiter ist der saarländische Künstler Fritz Zolnhofer weit über die Grenzen des Saarlandes bekannt. Nachhaltig geprägt wurde sein Schaffen von den Eindrücken, die er in seiner direkten Umgebung, dem heimatlichen Milieu inmitten der Bergleute, Gruben und Kohlehalden, gewonnen hatte. Nur selten hat er die Menschen direkt bei der harten Arbeit gezeigt. Die zur Schicht gehenden oder heimkehrenden Bergleute wurden zu einem Motiv, das mit seinem Namen eng verbunden ist. Oftmals in dunklen Tönen gemalt, erzählen diese Bilder einfühlsam von der Mühsal und Beschwerlichkeit der körperlich anstrengenden Industriearbeit.

Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer würdigt den bekannten Sohn der Stadt: „Mit Fritz Zolnhofer haben wir noch einen bekannten Maler, auf den die Stadt mit Recht stolz sein kann. St. Ingbert ist mit der Bergbautradition eng verbunden, und genau diese Verbundenheit zu den Bergleuten und ihrer täglichen Arbeit spiegelt sich in den Werken von Fritz Zolnhofer.“

Doch nicht allein das Thema der Menschen im Industrierevier beschäftigte den Künstler. Auch die Landschaftsmalerei, sowie Stillleben und Porträts charakterisieren sein 40 Jahre währendes Kunstschaffen, das durch die Vorliebe des modernen Künstlers zum Expressionismus und Surrealismus beeinflusst wurde. Am 13. Januar 2021 wäre er 125 Jahre alt geworden.

1896 geboren in Wolfstein in der Pfalz kam Zolnhofer als vierjähriger Junge nach dem frühen Tod seiner Eltern nach Schnappach, damals ein Stadtteil von St. Ingbert, wo er bei seiner Großmutter aufwuchs. Bereits in jungen Jahren entdeckte er seine künstlerischen Neigungen. Nach einer Malerlehre begann er 1913 ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Nach dem Ersten Weltkrieg, den er als Soldat erlebte und überlebte, und einem längeren Aufenthalt in der Schweiz, setzte Fritz Zolnhofer 1920 sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Professor Karl Caspar fort. Hier reifte Fritz Zolnhofer zum Meisterschüler und schließlich zum akademischen Kunstmaler heran. Um seine Studien weiter zu vertiefen, reiste er nach Spanien, Holland, Frankreich, Italien und in die Schweiz. 1931 ließ er sich schließlich mit seiner Frau in Saarbrücken als Kunstmaler nieder.

Der aus Schnappach stammende junge Künstler Fritz Berberich fand in Zolnhofer einen wohlwollenden Förderer und Unterstützer. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Zolnhofer 1946 Gründungsmitglied der „Pfälzischen Sezession“.

Die öffentliche Wertschätzung seiner markanten Künstlerpersönlichkeit fand in einer Reihe von Ehrungen ihren Ausdruck: 1935 in der Verleihung des Albert-Weisgerber-Preises, 1943 der Verleihung des Veit-Stoß-Preises und schließlich 1961 in der Verleihung des Kunstpreises des Saarlandes. Darüber hinaus wurde 2001 ein nach ihm benannter Kunstpreis von der Stadt Sulzbach gestiftet, der alle zwei Jahre vergeben wird. In vier Jahrzehnten hat sich Fritz Zolnhofer über die Grenzen des Saarlandes hinaus einen Namen gemacht und hohe Anerkennung erworben. Auf dem Waldfriedhof im Saarbrücker Stadtteil Burbach fand der bekannte saarländische Maler, der 1965 in Saarbrücken verstarb, seine letzte Ruhestätte.

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