„Die perfekte Kandidatin“ (Freitag, 13. März. 20 Uhr; Samstag, 14. März, 20 Uhr; Montag, 16. März, 18 Uhr)
„Lindenberg! Mach Dein Ding“ (Sonntag, 14. März, 20 Uhr)
„Steppenwolf“ (Sonntag, 15. März, 18 Uhr; Montag, 16. März, 20 Uhr)
„Die perfekte Kandidatin“
Kinowerkstatt – Besucher konnten den neuen Film der saudi-arabischen Regisseurin Haifaa Al Mansour („Das Mädchen Wadjda“) bereits letze Woche in einer Preview sehen, an diesem Wochenende startet „Die perfekte Kandidatin“ offiziell. Er läuft in der Kinowerkstatt am Freitag, den 13. März, um 20 Uhr, am Samstag, den 14. März, jeweils um 20 Uhr und am Montag, den 16. März, um 18 Uhr.
Haifaa Al Mansour hat wieder, wie bei ihrem ersten Film über das saudische Mädchen, das es schafft, ein eigenes Fahrrad zu bekommen, Unwahrscheinliches geschafft: Einen Film in Saudi-Arabien zu drehen, wo es keine Kino-Kultur gibt, und das auch noch als Frau! So erwarb sich die Regisseurin 2012 auf Anhieb einen internationalen Namen: Der erste Spielfilm, der komplett in Saudi-Arabien gedreht wurde, und ebenso der erste, bei dem eine saudi-arabische Frau Regie führte.
Der neue Film ist wie ihr erster Film in Saudi-Arabien gedreht: Es geht in „Die perfekte Kandidatin“ um eine junge Ärztin. Weil sie in dem Krankenhaus, in dem sie als Ärztin arbeitet, von den männlichen Patienten einfach nicht akzeptiert wird, will Maryam die Klinik verlassen und sich in Dubai in einem größeren Krankenhaus bewerben. Dabei bringt der Film dem Zuschauer eine fremde Kultur näher und zeigt diese in all ihren Schattierungen, ohne jegliche Schwarz/Weiß-Malerei. Al-Mansour zeigt, wie sehr die Frauen unterdrückt werden in einem System, das sich nur schwer lösen kann von all den Traditionen und Glaubensvorgaben.
Doch es zeigt auch, dass es Möglichkeiten gibt, diese verkrusteten Strukturen aufzubrechen. Das alles ereicht der Film auf ruhige unaufgeregte Art, das Spiel der Darsteller ist natürlich, authentisch und das Drehbuch lässt bei aller Schwere des Konflikts auch Raum für feine Humornuancen. „Die perfelte Kandidatin“ liefert auf sensible, aber doch eindrückliche Art einen spannenden, vielschichtigen Blick in eine fremde Kultur
Max von Sydow gestorben !
Die Kinowerkstatt zeigt „Steppenwolf“, die Verfilmung des Romans von Hermann Hesse mit einem großartigen Max von Sydow in der Hauptrolle als Harry Haller. Hermann Hesses wahrscheinlich sonderbarster und doch bekanntester Roman „Der Steppenwolf“ erhielt 1974 seine sonderbare, kleine Verfilmung. Prominent besetzt mit Max von Sydow als Steppenwolf Harry Haller und mit so einigen filmischen Tricks gefällt sich der Film als surreales bis letzthin psychedelisches Wirklichkeitskabinett. „Steppenwolf“ (USA 1974, Frankreich, Schweiz, Großbritannien) Regie: Fred Haines, Produktion: Melvin Fishman, Richard Herland mit Max von Sydow, Dominique Sanda, Pierre Clémenti, Carla Romanelli, Roy Bosier, Alfred Baillou, Niels-Peter Rudolph, Helmut Förnbacher, Charles Regnier, Eduard Linkers, Silvia Reize, Helen Hesse, Sunnyi Melles, läuft am Sonntag, den 15. März, um 18 Uhr un am Montag, den 16. März, um 20 Uhr.
Harry Haller leidet an seiner inneren Zerrissenheit. Er sieht sich selbst als Mischwesen zwischen Mensch und dem metaphoren „Steppenwolf“, der sich nicht dem Bürgertum anpassen will und gleichzeitig eine Beziehung zur klassischen Literatur und Musik pflegt. Um sein seelisches Leiden zu beenden, beschließt Haller, sich an seinem 50. Geburtstag das Leben zu nehmen. Jedoch trifft er vorher auf Hermine, welche ihn in die vermeintlich platte Welt „einführt“ und ihn mit dem „normalen“, bürgerlichen Leben konfrontiert. Harry Haller ist zunächst skeptisch, erst recht, als er Hermines Freund Pablo, einen Jazzsaxofonisten, kennenlernt, der ihm oberflächlich erscheint. Langsam jedoch lernt er von seinen Bekanntschaften und passt sich ihnen an. Gegen den Schluss gerät Haller in ein „Magisches Theater“, in dem sich Realität und Illusion nicht unterscheiden lassen. Nach den scheinbar verwirrenden Erlebnissen stellt er fest, dass er das Leben mit Humor nehmen muss. Hiermit endet der Film..
Udo Lindenberg: „Mach dein Ding“ !
Auch lange vor seinem großen Bühnendurchbruch 1973 in Hamburg, seinen 4,4 Millionen verkauften Tonträgern und erfolgreichen Songs wie „Mädchen aus Ost-Berlin“, „Andrea Doria“, „Sonderzug nach Pankow“, „Hinterm Horizont“ und „Ich lieb dich überhaupt nicht mehr“ erlebte der Rockmusiker Udo Lindenberg (Jan Bülow) aus der westfälischen Provinz, der Mann mit den langen Haaren und dem Hut, schon so manches Abenteuer. Bevor alles begann, zog es ihn von der Einöde Gronaus nach Hamburg, wo er Paula (Ruby O. Fee) kennenlernte, die zwar nicht seine große Liebe, dafür aber ein ziemlicher Feger ist. Als mit Steffi Stephan (Max von der Groeben) das Dreiergespann komplett ist, entwickelt sich die Idee, eine Band zu gründen – das war schon immer Udos großer Traum. Doch der Weg dahin war lang: Er trommelte als Jazz-Schlagzeuger in Bands, hatte einen höchtsgefährlichen Auftritt in einer US-amerikanischen Militärbasis mitten in der libyschen Wüste und glaubte immer daran, es bis nach ganz oben zu schaffen. Mit seinen Markenzeichen und seiner unvergleichlichen Art zog er ganz einfach sein Ding durch.
Das Biopic über das Leben des jungen Udo Lindenberg (Jan Bülow), einem der Wegbereiter deutscher Rockmusik und einem der wenigen Künstler, der es schaffte, sowohl in Ost als auch in West zum Idol zu werden läuft jetzt in der Kinowerkstatt nur am Sonntag, den 15.März, um 20 Uhr.
„Lindenberg! Mach dein Ding“ (Deutschland 2019) R: Hermine Huntgeburth, B: Alexander Rümelin, Christian Lyra, Sebastian Wehlings, P: Michael Lehmann, Günther Russ, Johannes Pollmann, L: 135 Min. FSK: 12 mit Jan Bülow, Detlev Buck, Max von der Groeben, Charly Hübner, Julia Jentsch, Martin Brambach, Ella Rumpf, Ruby O. Fee.