CDU-Stadtratsfraktion und Seniorenbeirat besuchten die Ökumenische Sozialstation St. Ingbert bereits zum dritten Mal, denn sie hat erneut ihr Angebot weiterentwickelt und den Bedürfnissen der älteren Menschen sowie dem steigenden Altersquotienten angepasst. Die Räume in der Kirchgasse sind barrierefrei umgestaltet, ein Aufzug eingebaut, die Toiletten entsprechend großräumig umgebaut, technische Hilfsmittel angeschafft, damit man der zunehmend älter werdenden Gesellschaft Rechnung tragen kann.
So werden heute auch demenzkranke Menschen fachgerecht in der Tagespflege in der Kirchgasse 12 betreut. „Dazu wird mehr Personal benötigt, das zudem spezieller ausgebildet sein muss“, so Pflegedienstleiterin Yvonne Kliem. Auf dem Programm stehen gemeinsames Singen, Basteln, Gesellschaftsspiele, Gedächtnistraining, Bewegung und Spaziergänge, Beschäftigung mit Tieren, hauswirtschaftliche Tätigkeiten, therapeutisches Kochen und gemeinsame Mahlzeiten. Die Menschen werden morgens zu Hause abgeholt und nachmittags wieder in ihre Wohnung gebracht. Für Demenzkranke ist eine individuelle Betreuung und Beschäftigung manchmal notwendig. Die Tagespflege wird von der Pflegekasse bezahlt, denn das Pflegestärkegesetz lässt das zu.
Das Motto der Sozialstation „Gute Pflege ist Ausdruck der Menschlichkeit unserer Gesellschaft im christlichen Auftrag“ wird durch 73 Mitarbeiter und sechs Azubis für 400 Patienten umgesetzt. Nicht nur Tagespflege, sondern auch der ambulante Pflegedienst ist an 365 Tagen rund um die Uhr gefordert, um Menschen in St. Ingbert, Mandelbachtal und Blieskastel zu versorgen, zu entlasten, zu unterstützen. Leitbegriffe sind Zuwendung und Anregung. So können Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, so lange wie möglich in ihrer Privatsphäre verbringen.
Schwieriger werde es, so Geschäftsführer Anton Hans, qualifizierte Pflegekräfte zu finden. „Wir müssen heute mehr leisten, unsere Arbeitsbedingungen verbessern und gerechtere Bezahlung bieten. Wir müssen selbst ausbilden, denn wer ausbildet, glaubt an die Zukunft. Die Zunahme der demenziellen Erkrankungen erfordert mehr Anstrengungen (im Saarland 24.000 mit steigender Tendenz)“. Ursula Schmitt, Sprecherin Soziales der CDU-Fraktion und Seniorenbeauftragte lobt die Vielfältigkeit und Qualität der ambulanten Pflege, die vom Medizinischen Dienst mit den Noten 1 bis 1,4 bewertet wurde, auch weil viele Mitarbeiter mit langer Betriebszugehörigkeit die qualifizierte Betreuung zu Hause sichern, mit Freundlichkeit und Einfühlungsvermögen. Sie begrüßt es, dass es auch seelsorgerische Angebote gibt. „Hier steht nicht das ‚Geschäft’ im Vordergrund, sondern der Mensch.“ Ebenso wird eine intensive Beratung von Patienten und Angehörigen praktiziert, ein Schnuppertag bei der Tagespflege wird angeboten, um Hemmschwellen abzubauen.
Hans Bur, Vorsitzender des Seniorenbeirats, war sehr froh, die Sozialstation kennengelernt zu haben und überrascht, wie modern die Station eingerichtet ist und wie engagiert, kompetent und seniorengerecht die Mitarbeiter dort tätig sind. Hans Bur wünscht sich ein Treffen zwischen den St. Ingberter Pflegediensten mit der Stadt, um Informationen sich über die Problematik bei der ambulanten Pflege auszutauschen und Lösungen zu finden.