Kinowerkstatt St. Ingbert: Programm vom 11. – 14. Oktober 2019

„Mein Leben mit Amanda“ (Freitag, 11. Oktober, 20 Uhr; Sonntag, 13. Oktober (OmU), 20 Uhr)
„Die glorreichen Sieben“ (Samstag, 12. Oktober, 20 Uhr; Montag, 14. Oktober, 20 Uhr)
„Normal“ (Sonntag, 13. Oktober, 18 Uhr)

Ein leiser Film.

„Mein Leben mit Amanda“ (Frankreich 2018) Regie: Mikhaël Hers mit Vincent Lacoste, Stacy Martin, Greta Scacchi, Isaure Multrier, Ophélia Kolb, Marianne Basler, Jonathan Cohen läuft ist auch diese Woche in der Kinowerkstatt, zu sehen, am Freitag, den 11. Oktober und am Sonntag, den 13. Oktober, dann in der französischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln, jeweils um 20 Uhr.

Mikhaël Hers‘ Film hebt an wie eine leichte Sommerkomödie und wandelt sich dann stilsicher in ein feinsinniges Melodram, er erzählt wunderbar feinfühlig und berührend vom Zueinanderfinden zweier Menschen, die ungleicher nicht sein könnten. Vor allem die schauspielerische Leistung von Vincent Lacoste, einem der Shooting-Stars des jungen französischen Kinos als David, und der jungen Isaure Multrier als Amanda treffen mitten ins Herz des Zuschauers. Ein kleines Filmjuwel!

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Kinohelden der Filmgeschichte in dem Klassiker von John Sturges.

Der Ritt geht weiter durch die Filmgeschichte mit männlichen Helden in der Reihe „Kinohelden der Filmgeschichte“ mit Yul Brynner, Horst Buchholz, Steve McQueen, Eli Wallach, Robert Vaughn, Charles Bronson, James Coburn, Brad Dexter in „Die glorreichen Sieben“ von John Sturges (USA 1960), zu sehen in der Kinowerkstatt am Samstag, den 12. Oktober und am Montag, den 14. Oktober, jeweils um 20 Uhr. “ Der Film gilt gemeinhin als einer der besten Western, die je gedreht wurden.“ (Wikipedia)

»Das Inszenieren eines Western ist für jeden Regisseur eine Art Doktorarbeit«, hat Sergio Leone, der vielleicht größte postklassische Westerninnovator, geschrieben.
Vor genau drei Jahren, 2016, kam Antoine Fuqua’s Version des Klassikers „Die glorreichen Sieben“ mit Denzel Washington und Ethan Hawke in die Kinos und scheiterte, denn die kompetenten Schauspieler, allen voran Denzel Washington, können sich nicht entfalten in Antoine Fuqua’s Remake des Genreklassikers von John Sturges. Woran das liegt? Zu wenig Dialog. In alten Western wird mehr geredet als man denkt.
Der Westernklassiker »Die glorreichen Sieben« aus dem Jahr 1960 war selbst ein Remake des japanischen Films »Die sieben Samurai« von Akira Kurosawa. John Sturges übertrug Akira Kurosawas Film «Die sieben Samurai» (1953) aus Japan in den Wilden Westen, indem er aus den edlen Schwertkämpfern rauhe Revolverhelden machte.
Jedes Jahr nach der Ernte wird ein kleines mexikanisches Dorf von einer Räuberbande heimgesucht und ausgeplündert. In ihrer Not heuern die Bauern sieben Revolvermänner zu ihrem Schutz an, die die Farmer erst einmal im gekonnten Umgang mit Waffen unterrichten. Als die Banditen pünktlich nach der nächsten Ernte zurückkehren, erwartet sie eine Überraschung… Die Helden sind Yul Brynner, Steve McQueen, Charles Bronson, James Coburn, Robert Vaughn, Eli Wallach und der junge Horst Buchholz, der ursprünglich nur für eine Nebenrolle vorgesehen war. Weil die mexikanische Regierung sich nicht damit anfreunden konnte, daß das Drehbuch als tapfere Helden ausschließlich Texaner vorsah, ernannte man Horst Buchholz kurzerhand zum «Alibi-Mexikaner» und verschaffte ihm so seinen ersten Erfolg im US-Kino.

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Was ist „Normal“?

Zum Bundesstart zeigte die Kinowerkstatt letzte Woche den Film „Normal“ (Italien / Schweden 2019). „Normal“ läuft auch diese Woche, am Sonntag, den 13. Oktober, um 18 Uhr.
Mädchen müssen hübsch sein, Jungs echte Macker. Das ist normal, das gilt für alle. Wirklich? „In hochästhetischen Scope-Bildern zeigt die italienische Regisseurin Adele Tulli Wunsch- und Zerrbilder unserer heteronormativen Welt. – Ein herrliches Pamphlet.“ (Cinema) Regie führte die italienische Feministin Adele Tulli !
Adele Tullis bildgewaltige Dokumentation „Normal“ richtet die Kamera auf alltägliche Handlungen, Rituale und Szenen. In langen, ruhigen Einstellungen zeigt sie, wie Mädchen zu Prinzessinnen geschminkt werden, wie ein Vater seinen Sohn auf ein Motorradrennen begleitet und wie kreischende Teeniemädchen sich mit dem angehimmelten YouTube-Star ablichten lassen. Sie zeigt Jungs beim Ego-Shooter- und Gotcha-Spielen, verfolgt das Fotoshooting eines frisch verheirateten Paares, zeigt ausufernde Junggesellinnenabschiede, filmt einen Kurs, der jungen Männern zeigen soll, wie man zum Alphamännchen wird, und einen, in dem Frauen lernen sollen, wie man dem Mann in der Ehe am besten dienen kann. Dabei bleibt Tulli konsequent beobachtend, fast distanziert. In der kommentarlosen Aneinanderreihung dieser unzähligen stereotypen Handlungen ist letzten Endes dann doch ein Kommentar enthalten.

Kinowerkstatt auf http://www.kinowerkstatt.de

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