Kinowerkstatt St. Ingbert: Programm vom 8. – 11. November 2019

„Herr Lehmann“ (Freitag, 8. November, 20 Uhr)
„Lady sings the Blues“ (Samstag, 9. November, 20 Uhr)
„Die Spaziergängerin von Sans-Souci“ (OmU) (Sonntag, 10. November, 11 Uhr; Montag, 11. November, 18 Uhr)
„Bornholmer Straße“ (Sonntag, 10. November, 20 Uhr)
„Wie Feuer und Flamme“ (Montag, 11. November, 20 Uhr)

Die Mauer ist weg !
Im November wird das 30. Jubiläum der Grenzöffnung gefeiert: Die Mauer ist weg ! Die Kinowerkstatt zeigt „Herr Lehmann“ nach dem Buch von Sven Regener. Eigentlich ist in „Herr Lehmann“ eine der schönsten Szenen, die filmisch den Mauerfall bebildert: Am Ende sitzt Herr Lehmann am Tresen einer ziemlich heruntergekommenen Trinkerkneipe in SO 36 – Berlin-Kreuzberg. Herr Lehmann bedient selbst im »Einfall« und ist so etwas wie eine provisorische Existenz. Er hat eine gescheiterte kurze Liebe hinter sich, seine Eltern aus Westdeutschland waren da, ein Besuch in Ostberlin endete am Grenzübergang (wegen »Devisenschmuggels«), und gerade hat er seinen Künstlerkumpel Karl ins Krankenhaus gebracht. Zu wenig geschlafen, zu viel Alkohol, zu viele Drogen. Und nach vielen Bieren steht neben ihm eine ebenfalls ziemlich heruntergekommene Trinkerin und sagt »Habt ihr schon gehört? Det Neueste: Die Mauer ist offen. Die kommen jetzt alle rüber. Des sollte man sich vielleicht mal ansehen.« Aber Herr Lehmann bleibt auch angesichts der jubelnden Menschenmassen im Schwarz-Weiß-Fernseher mit Antenne hinter der Theke Herr der Lage: »Erst mal austrinken«, sagt er.
Leander Haußmanns »Herr Lehmann« von 2003, mit Christian Ulmen, Detlev Buck, Katja Danowski, Michael Gwisdek, Thomas Brussig, Pepe Danquart ist gewissermaßen die Westsicht auf den Fall der deutsch-deutschen Grenzbefestigungen. Zu sehen am Freitag, den 8. November, um 20 Uhr.

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„Lady sings the Blues“

Am Samstag, den 9. November, um 20 Uhr läuft der Spielfilm „Lady sings the Blues“ aus dem Jahr 1972 mit Diana Ross, der als sehr freie Interpretation des tragischen Lebens der Jazz-Sängerin Billie Holiday bezeichnet werden kann. Er enthält viele Billy-Holiday-Musiknummern, die von Diana Ross neu interpretiert werden.
Billie Holiday ist eine der stimmgewaltigsten aber auch tragischsten Personen des Jazz. Sie arbeitete während ihrer Karriere zusammen mit Musikern wie Chick Webb, Benny Goodman, Louis Armstrong, Teddy Wilson, Lester Young, Count Basie und Artie Shaw. Als eine der ersten Jazzsängerinnen trat sie mit weißen Musikern auf und überwand damit die damals vorherrschenden, rassistischen Beschränkungen. Billie Holiday litt Zeit ihres Lebens unter ihrer Diskriminierung als Afro-Amerikanerin.
Eine Einführung zum Film gibt der Jazz- Experte Klaus Huckert.

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„Jour fixe“ des französischen Films im Original.

In der Reihe „Jour fixe“ des französischen Films im Original läuft am Sonntag, den 10. November, um 11 Uhr als Matinée der Film „Die Spaziergängerin von Sans-Souci“ (OmU) aus dem Jahr 1982, Regie: Jacques Rouffio, mit Romy Schneider, Michel Piccoli, Helmut Griem u.a. (Originaltitel: „La passante du Sans-Souci“). Regie führte Jacques Rouffio, das Drehbuch schrieb Jacques Kirsner. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Joseph Kessel. Wiederholt wird „Die Spaziergängerin von Sans-Souci“ (OmU) am Montag, den 11. November, um 18 Uhr)

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Bornholmer Strasse.

Wikipedia schreibt: „Bornholmer Straße“ ist eine deutsche Tragikomödie von Regisseur Christian Schwochow aus dem Jahr 2014. Der Film zeigt die letzten Stunden vor der Öffnung der Berliner Mauer am 9. November 1989 am Grenzübergang Bornholmer Straße aus der Sicht des Kommandanten Harald Schäfer. Das Drehbuch ist den tatsächlichen Ereignissen dieser Nacht, in denen der damalige Kommandant Harald Jäger den Befehl gab, die Grenze zu öffnen, nachempfunden.“
„Bornholmer Straße“ (Deutschland 2014), Regie: Christian Schwochow mit Charly Hübner, Milan Peschel, Ulrich Rotermund, Ulrich Matthes, Frederick Lau, Jasna Fritzi Bauer, Peter Schneider u.a. läuft nur am Sonntag, den 10. November, nur um 20 Uhr !

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„Wie Feuer und Flamme“
In „Wie Feuer und Flamme“ (Deutschland 2001), Regie: Connie Walther, Drehbuch: Natja Brunckhorst, mit Anna Bertheau als Penelope „Nele“ Kaufmann, Antonio Wannek als Captain, Tim Sander, Nora Tschirner u.a. wird die Zeit noch einmal zurückgedreht: „Die wohlerzogene Nele aus West-Berlin würde im Jahr 1982 gerne mittels eines Schüleraustauschs in die USA reisen. Zuvor muss sie aber noch zur Beerdigung ihrer Großmutter nach Ost-Berlin. Dort trifft sie den rebellischen Punk Captain und verliebt sich in ihn. Dieser wird wegen seiner in der DDR als staatsfeindlich interpretierten Ansichten immer wieder von der Stasi verhört. Als Nele dann eine Videokassette, die ein Selbstporträt von Captains Punk-Band zeigt, über den Grenzübergang Friedrichstraße schmuggelt – das dann auch noch entstellt im West-Fernsehen gesendet wird –, werden die DDR-Punks wieder einmal verhaftet.
Nach ihrer Freilassung beschließen die Punks, das im Fernsehen gezeigte Bild von ihnen richtigzustellen, und veranstalten eine spontane antifaschistische Aktion mit einer Kranzniederlegung in der Neuen Wache. Die teilnehmende Nele wird verhaftet und mit dem Verbot der Wiedereinreise in die DDR nach West-Berlin abgeschoben. Die Stasi versucht unterdessen, die inhaftierten Punks zu spalten, und lässt den Eindruck entstehen, Captain sei ein Verräter. In Wirklichkeit arbeitet aber ein anderes Bandmitglied mit der Stasi zusammen.
Nele hält die Trennung nicht mehr aus und gelangt über einen Bauschutt-Transport illegal nach Ost-Berlin, wo sie erfolglos bei der Stasi vorstellig wird und alle Schuld auf sich nehmen möchte, damit Captain freikommt. In einer kurzen Begegnung sieht sie Captain zum letzten Mal vor der Wende. Nach ihrer erneuten Abschiebung nimmt Nele telefonisch mit Captains Eltern Kontakt auf, wird dort aber mit dem Hinweis abgewiesen, Captain sei tot.
Nele nutzt den Schüleraustausch, um in den USA zu bleiben. Während der Arbeit sieht sie am 10. November 1989 im Fernsehen die Bilder des Mauerfalls vom Vortag und erfährt so von der Wende und friedlichen Revolution in der DDR. Sie reist nach Berlin, um Captain zu suchen. Als sie ihn nach einiger Zeit schließlich findet, stellt sie fest, dass auch er schon auf der Suche nach ihr war.
Für Freunde des Punk und Sub-Kulturen unter Hammer und Sichel ist der Film zu empfehlen, da bei einigen Szenen das Rocker-Herz höher schlägt (etwa Crass und DK)!

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