„Normal“ (Donnerstag, 3. Oktober, 20 Uhr; Sonntag, 6. Oktober, 20 Uhr)
„Mein Leben mit Amanda“ (Freitag, 4. Oktober, 20 Uhr; Samstag, 5. Oktober, 20 Uhr; Sonntag, 6. Oktober, 18 Uhr; Montag, 7. Oktober, 20 Uhr)
Bundesstart mit „Normal“
Zum Bundesstart am Donnerstag, den 3. Oktober, um 20 Uhr, am Sonntag, den 6. Oktober, um 20 Uhr zeigt die Kinowerkstatt den Film „Normal“ Regie: Adele Tulli (IT/SWE 2019). Mädchen müssen hübsch sein, Jungs echte Macker. Das ist normal, das gilt für alle. Wirklich? „In hochästhetischen Scope-Bildern zeigt die italienische Regisseurin Adele Tulli Wunsch- und Zerrbilder unserer heteronormativen Welt. – Ein herrliches Pamphlet.“ (Cinema)
Adele Tullis bildgewaltige Dokumentation „Normal“ richtet die Kamera auf alltägliche Handlungen, Rituale und Szenen. In langen, ruhigen Einstellungen zeigt sie, wie Mädchen zu Prinzessinnen geschminkt werden, wie ein Vater seinen Sohn auf ein Motorradrennen begleitet und wie kreischende Teeniemädchen sich mit dem angehimmelten YouTube-Star ablichten lassen. Sie zeigt Jungs beim Ego-Shooter- und Gotcha-Spielen, verfolgt das Fotoshooting eines frisch verheirateten Paares, zeigt ausufernde Junggesellinnenabschiede, filmt einen Kurs, der jungen Männern zeigen soll, wie man zum Alphamännchen wird, und einen, in dem Frauen lernen sollen, wie man dem Mann in der Ehe am besten dienen kann. Dabei bleibt Tulli konsequent beobachtend, fast distanziert. In der kommentarlosen Aneinanderreihung dieser unzähligen stereotypen Handlungen ist letzten Endes dann doch ein Kommentar enthalten.
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Neu: „Mein Leben mit Amanda“
„Mein Leben mit Amanda“ (Frankreich 2018) Regie: Mikhaël Hers mit Vincent Lacoste, Stacy Martin, Greta Scacchi, Isaure Multrier, Ophélia Kolb, Marianne Basler, Jonathan Cohen läuft jetzt in der Kinowerkstatt am Freitag, den 4. Oktober, am Samstag, den 5. Oktober, jeweils um 20 Uhr, am Sonntag, den 6. Oktober, um 18 Uhr und am Montag, den 7. Oktober, um 20 Uhr. Mikhaël Hers‘ Film hebt an wie eine leichte Sommerkomödie und wandelt sich dann stilsicher in ein feinsinniges Melodram, er erzählt wunderbar feinfühlig und berührend vom Zueinanderfinden zweier Menschen, die ungleicher nicht sein könnten. Vor allem die schauspielerische Leistung von Vincent Lacoste, einem der Shooting-Stars des jungen französischen Kinos als David, und der jungen Isaure Multrier als Amanda treffen mitten ins Herz des Zuschauers. Ein kleines Filmjuwel!