Am Mittwoch, den 8. Mai, um 16 Uhr, läuft im Seniorenkino in der Kinowerkstatt der Film „Florence Foster Jenkins“ (Großbritannien, Frankreich 2016) mit Meryl Streep und Hugh Grant, Regie: Stephen Frears.
„Die Leute können vielleicht behaupten, dass ich nicht singen kann. Aber niemand kann behaupten, dass ich nicht gesungen hätte.“ so Florence Foster Jenkins.
Sie sang fürchterlich und begeisterte doch die Massen: Die reiche amerikanische Kunstmäzenin Florence Foster Jenkins (1868–1944) erlangte Weltruhm durch den Ruf, die schlechteste Sängerin aller Zeiten zu sein. Immer wieder ging sie auf die Bühne, um in Arien unverdrossen an den Noten vorbeizusingen, war selbst aber in ihrer illusorischen Selbstwahrnehmung felsenfest überzeugt davon, eine große Sängerin zu sein. Geschützt wird sie von ihrem Ehemann St. Clair Bayfield (starker Auftritt: Hugh Grant), mit dem Foster Jenkins bereits seit Jahrzehnten liiert ist. Denn wo Foster Jenkins auf der Bühne ganz ehrlich ihr vermeintlich Bestes gibt, da amüsiert sich im Parkett eine korrupte Gesellschaft hinter vorgehaltener Hand, an die zuvor der Lebensgefährte der Sängerin ein Schweigegeld zahlte: Er schirmt sie ab und sorgt dafür, dass niemand die Welt durchbricht, in der Foster Jenkins glücklich ist.
Wie überhaupt dieser so wunderbar bunte wie komische Film uns der Titelfigur in ihren letzten Tagen wirklich nahezubringen versteht und dabei gleichzeitig Fragen der Moral aufwirft: Aus anfänglicher Belustigung heraus entsteht tiefe Empathie – so erging es wohl Jenkins‘ Zeitgenossen, und so ergeht es einem auch beim Sehen des Films. Kein Wunder also, dass Florence Foster Jenkins unter Opernfans nach wie vor eine große Anhängerschaft hat.