Umwelt,- und bürgerfreundliche Anlieferungskonzepte sind erforderlich
Es ist wunderbar, dass die St. Ingberter Fußgängerzone in der Sommerzeit zum Verweilen, zur Begegnung, zum Verzehr und Einkauf so gerne besucht wird. Vor den Cafes, Bistros und Restaurants sitzen täglich hunderte Besucher und genießen das Leben bei einem Eis, Kaffee und Kuchen oder Mittagessen, lachen und plaudern. Ein Flair wie in südlichen Städten.
Leider wird die Freude aber zunehmend , insbesondere täglich zur Mittagszeit von zahlreichen Paket – Anlieferungsfahrzeugen ( Sprinter/ Kastenwagen ) gemindert.
Obwohl die Anlieferung nur bis 11 Uhr erlaubt ist, quetschen sich täglich zwischen 11 Uhr und 15 Uhr, und darüber hinaus, zahlreiche Kastenwagen ( 3 bis 5 Tonner ) verschiedenster Logistikunternehmen durch die belebte Fußgängerzone, machen mehrfach halt, liefern vorwiegend an Geschäfte einzelne Pakete aus, gefährden Erwachsene und Kinder , stoßen Abgase aus, blockieren zeitweise die Feuerwehrdurchfahrt und beschädigen das Pflaster.
Es ist auch geradezu absurd, dass sich unsere Geschäftsleute fast alle über Konkurrenz des Internethandels und die ausliefernden Paketdienste beklagen, aber selbst täglich auf der Fußgängerzone Einzelpakete angeliefert bekommen und damit das Einkaufserlebnis ihrer Kunden beeinträchtigen. Das St. Ingberter Ordnungsamt stellt zudem großzügig Sondergenehmigungen zur Befahrung der Fußgängerzone an Paketdienste aus, ohne die Anlieferungsfrist bis 11 Uhr darin zu begrenzen.
Diese zunehmenden Anlieferungen von Paketediensten mit Sprintern sind auf der Fußgängerzone zum Störfaktor geworden und beieinträchtigen erheblich die Aufenthaltsqualität in unserer guten Stubb. Das kann so nicht weiter gehen. Stadt und Bürger dürfen sich nicht länger den eng getakteten Routenplänen und durchrationalisierten Logitikkonzepten der Paketzusteller unterwerfen und die Folgen für unsere relativ kleine Fußgängerzone als gottgegeben hinnehmen.
Der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen,Jürgen Berthold, fordert daher von der Stadt und dem Ordnungsamt die Durchsetzung bzw. Einhaltung und Überwachung der Anlieferungsfrist bis max. 11 Uhr.
Paketdienste , die darüber hinaus Einzelpakete anliefern wollen, sollten auf ausgewiesene Kurzzeitparkplätze für Sprinter rund um die Fußgängerzone gelenkt werden ,um von da aus die Pakete auf kurzem Wege zu Fuß oder unter Zurhilfenahme eines Transportmittels ( Sackkarre / kleinen Rollwagen ) zu den Empfängern zu fahren. Das ist zumutbar. Zumal , nach eigenen Beobachtungen festgestellt, mind.50 % der Geschäftsempfänger nur jeweils 1 kleines bis mittelgroßes Paket pro Anlieferung erhalten. In Berlin wollen fünf große Lieferdienste Pakete durch Lastenfahrräder zustellen. Die Sonder – Parkplätze für Paket – Anlieferfahrzeuge könnten auf dem Schmelzerparkplatz, hinter H&M nahe der Passage zur Ludwigstraße und auf der neu gewonnenen Fläche unterhalb der Luschd in der Pfarrgasse eingerichtet werden. Statt der Sonderparkplätze wäre auch die Einrichtung eines einzigen Umschlagplatzes für alle Paketdienste in der Innenstadt sinnvoll, von dem aus die Pakete mit dem Lastenfahrrad zugestellt würden. In Berlin wurde im Stadtteil Prenzlauer Berg solch ein Umschlagplatz in Betrieb genommen.
Die Alternative zu den Sonderparkplätzen für Sprinter wäre auch ein von allen Paketdiensten gemeinsam betriebenes Abholdepot in einem Ladenlokal auf der Fußgängerzone , das von hinten beliefert werden kann. Die Paketdienste könnten für die Kunden Paketfächer einrichten, von denen zu jeder Tageszeit die Pakete von den Geschäftsleuten abgeholt werden können.
So würde unsere Fußgängerzone wieder weistestgehend von Paketdiensten entlastet und die Aufenthaltsqualität verbessert werden. Die grüne Fraktion ppelliert an die Paketdienste, gemeinsame Lösungen in der St. Ingberter City umzusetzen.
Von der täglichen Einzelpaketanlieferung ist die jeweils größere Warenanlieferung für einzelne Geschäfte zu unterscheiden. Diese größeren Warenanlieferungen erfolgen meistens von Herstellern durch eigene LKWs direkt ,von Logistikern oder von Logistikzentren der Filialisten. Dabei handelt es sich um Warensendungen mit mehreren Kartons, von Paletteneinheiten, Rollboxen oder Rollständern mit Bügelware. Da diese Sendungen nicht alle an der Rückseite der Geschäfte und Filialen angeliefert werden können, mangels hinterem Wareneingang, müssen die Warenanlieferungen auf der Fußgängerzone vor dem Vordereingng der Geschäfte stattfinden. Das ist leider nicht zu vermeiden. Aber hier sollte bis 11 Uhr angeliefert sein und dies sollte das Ordnungsamt streng kontrollieren bzw. bei Verletzung sanktionieren.
Die Stadtratsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen wird diese Forderungen und Vorschläge per Antrag in den Stadtrat einbringen.