Bei einem Spaziergang über den Farrenberg schwelgten Alois Düthorn und Markus Frenzel in alten Jugenderinnerungen und dachten daran, wie sie als Buben so manche Kirsche hier „gebengelt“ hatten. Auch vielen Oberwürzbachern sind die Kirschbaumversteigerungen zur Erntezeit noch in lebhafter Erinnerung.
Doch was ist aus diesem kleinen Paradies geworden? Viele der alten Bäume waren abgestorben oder über viele Jahre nicht mehr gepflegt. Markus und Alois war klar, das sollte sich ändern Die beiden beschlossen, diese Streuobstlandschaft wieder zu pflegen und zu erhalten. Mit Erlaubnis und tatkräftiger Unterstützung der Stadt ging es im Frühjahr 2017 an die Arbeit. Bäume wurden geschnitten, abgestorbene Bäume teilweise gefällt, andere als Biotop für Vögel und Insekten zurechtgeschnitten und als Totholzbäume stehen gelassen. Der Heckenschnitt wurde zu „Igelburgen“ aufgeschüttet, um Igeln und anderen Tieren Unterschlupf zu gewähren. Leider haben mal wieder einige unverantwortliche Zeitgenossen die Igelburgen zur Entsorgung von Grün- und Heckenschnitt aus dem heimischen Garten zweckentfremdet. Deshalb die herzliche Bitte, dies zu unterlassen und das Projekt zu unterstützen statt das Engagement der Oberwürzbacher derart zu missbrauchen.
Jetzt trafen sich die Initiatoren mit weiteren Helfern zur Neupflanzung von Obstbäumen. Der Baubetriebshof der Stadt hatte in den vergangenen Tagen bereits das Gros der Pflanzlöcher ausgehoben; den Rest übernahmen Margit und Markus Frenzel in Handarbeit. Insgesamt wurden 19 Obstbäume gepflanzt. Man achtete auf Vielfalt und wählte bewusst alte Baumsorten die hier heimisch sind. Darunter sind Kirsche, Mispel, Birne, Apfel, Zwetschge, Quitte und Reneklode.
Es bleibt zu hoffen, dass dieser alte Kulturraum so erhalten bleibt und eine hohe Artenvielfalt von Insekten und anderen Lebewesen hier ihren Lebensraum behalten oder gar neuen finden können. Mit großem Einsatz wurde die Grundlage geschaffen. Und auch der weiteren Pflege und Unterhaltung haben sich die beiden Initiatoren mit ganzem Herzen verpflichtet. Auch die Helfer waren sich nach getaner Arbeit einig, sie werden auch in Zukunft mit dabei sein. Selbstredend, dass man nach der Arbeit bei Lyoner, Weck und Bier die herrliche Landschaft genoss und weitere Pläne schmiedete. Sogar die Sonne strahlte ob der tollen Initiative.