Am Samstag 7. September dem ersten Tag der St. Ingberter Pfanne traten die Solokabarettisten der Schweizer Alain Frei, Johannes Flöck und Simon und Jan auf.
Der Schweizer Alain Frei, mit seinem Bühnenprogramm „Neutral war gestern“ überraschte mit viel Witz und Schlagfertigkeit. Er erzählte über überfürsorgliche Mütter, „kiffende“ Schweitzer und hoffnungslose Dates.
Standup-Comedian Johannes Flöck, ging dem Phänomen der mittleren Reife auf den Grund. In seinem Programm „Der Geschmack der mittleren Reife“ gelang es ihm, den Geschmack der mittleren Reife humorvoll und spielend zu servieren.
Simon und Jan mit „Der letzte Schrei“, hielten dem Publikum den Spiegel vor und kritisierten ohne zu verletzen. Um ihre zynischen Balladen zu verstehen, musste man nicht jung oder alt sein, sie sind eine Gefühlsangelegenheit und moralisch vertretbar.
Am Sonntag 8. September dem 2. Spieltag der St. Ingberter Pfanne traten nacheinander die Solokabarettisten Martin Valenske und Abdelkarim auf und das musikalische Kabarett Urstimmen.
Die „unverwechselbare Berliner Freundlichkeit“ in den Arbeitsämtern der Hauptstadt und den vergrämenden Erfordernissen des modernen Arbeitsmarktes, diesen Fragen ging Martin Valenske in seinem Soloprogramm „Currikulum Vitae Minimals“ nach. Es ist kein Zufall, dass er sich in erster Linie mit den Erfolgs- und Karriereratgebern der unheimlich dämlichen Art beschäftigte. Ganz nebenbei kamen aber auch die Themen Arbeitsagentur, Lebenslauftuning und der Weltfrieden nicht zu kurz.
Abdelkarim, ein Marokkaner aus Bielefeld, hatte mit seinem Solokabarett „Zwischen Ghetto und Germanen“ und seinem „Ostwestfälischen Humor mit Migrationsvordergrund“ die Lacher gleich auf seiner Seite. Ob im virtuellen Netzwerkwahn oder real mit original Kunstlederjacke – der Marokkaner hat immer (k)eine Lösung parat. Oder sein Vater. Oder sein bester Freund des Grauens: Straßenflüsterer Ali. Der sympathische Senkrechtstarter gilt in der Comedy- und Kabarettszene als einer der 82 Millionen Einwohner Deutschlands. „The fantastic foUr stimmen“ hieß der Auftritt der Urstimmen in der Stadthalle. Die vier jungen Künstlerinnen und Künstler sind unglaublich cool, Sie sind unglaublich sexy, Sie sind die Helden des Alltags, Sie sind die stimmlichen Organe. Die Urstimmen verschmelzten Szenisches, Textliches und Musikalisches zu einem Guss aus sprühendem Witz und feiner Ironie: In ihrem abendfüllenden Programm ließen sie ihre Stimmbänder wieder mit allerlei möglichen und unmöglichen Kompositionen kollidieren. Sie boten ein unterhaltsames, sinnlich-stimmliches Feuerwerk.
Am Mittwoch, dem letzten Tag, konnte das Publikum für den Publikumspreis wählen. Auch Oberbürgermeister Hans Wagner, der an allen drei Abenden die teilnehmenden Künstler lachend, aber auch kritisch ansah, nahm an der Wahl teil. Für wen er seine Stimme abgab wollte der Oberbürgermeister nicht verraten.
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(Bildergalerie: Wolfgang Philipp)