1.251 Teilnehmer, 21.822 km, ca. 200 Helfer, Sonnenschein pur und jede Menge fröhliche Gesichter — das ist die Bilanz des 11. Solilauf im St. Ingberter Mühlwaldstadion.
Im Mittelpunkt des 24-Stunden-Laufs stand wie immer der Akt der Nächstenliebe. „Geben Sie den Müllkindern in Kalkutta eine Zukunft“. So lautete das Motto des 24-Stundenlaufs, den die Gemeinde St. Pirmin und St. Michael am vergangenen Wochenende veranstaltet hat. Mit dem Erlös unterstützt sie die vom Bischöflichen Hilfswerk Misereor geförderte „Vereinigung der Müllsammlerinnen von Tiljala“ (T-Shed). Kindern, die niemals eine Schule besucht oder sie frühzeitig abgebrochen haben, soll eine Zukunftsperspektive gegeben werden. Um Ihnen das Grundwissen für staatliche Schulen zu vermitteln, braucht die Vereinigung der Müllsammlerinnen dringend Geld für den Betrieb und den Unterhalt der informellen Schulen. Dazu gehören Gehälter für die Lehrkräfte ebenso wie für das Schulmaterial, die Elternarbeit, Essen und Trinken für die Kinder, Miete, Strom, und vieles mehr. Derzeit werden noch die Einnahmen gezählt und einige angekündigte Spenden stehen noch aus, so dass die Bekanntgabe des endgültigen Ergebnisses noch etwas auf sich warten lässt.
Mit dem Startschuss von Stephan Toscani, saarländischer Minister für Finanzen und Europa und Schirmherr der Veranstaltung, begann der 24-Stunden-Lauf, der wie jedes Jahr von seiner einzigartigen Atmosphäre geprägt war: Unermüdlich drehten Jung und Alt bei strahlendem Sonnenschein ihre Runden. Manch einer war am Ende erstaunt, zu welchen sportlichen Leistungen er fähig war. Allen voran natürlich die Sieger: Markus Haas mit 157 km und Janet Deutsch mit 130 km. Aber auch die über 70-Jährige, die sich freudestrahlend über ihre Urkunde freute.
Die Stimmung war bei Helfern, Läufern und Zuschauern großartig. Dazu trugen auch die vielen privaten, Schul- oder Firmenteams bei, die teilweise schon seit vielen Jahren dabei sind. Die größte Gruppe bildete auch in diesem Jahr wieder die Albert-Weisgerber-Schule aus St. Ingbert. Die Kleinen waren bis spät in die Abendstunden auf der Bahn und motivierten auch ihre Eltern zu sportlichen Rekorden.
In jedem Jahr sind es die kleinen Geschichten der Nächstenliebe, die diesen Lauf zur einmaligen Veranstaltung machen: So beteiligte sich das Flüchtlingswerk St. Ingbert mit sehr großem Engagement am Solilauf. Damit 30 Flüchtlinge mitlaufen konnten, übernahmen Mitglieder des Orgateams private Patenschaften für die Startgebühr und waren gleichzeitig höchst dankbar, dass sie, vor allem beim Auf- und Abbau, tatkräftig unterstützt haben.
Auch die Firmlinge fielen in diesem Jahr mit großem Engagement durchs Mitlaufen oder Helfen auf. Bemerkenswert war auch die Teilnahme von 20 Läufern aus der evangelischen Martin-Luther-Kirche, die zusammen mit ihrer Pfarrerin Michelle Scherer freundschaftliche Ökumene lebten.
Zum zweiten Mal führte Sonja Marx vom Saarländischen Rundfunk charmant und unterhaltsam durch das Programm. Ein Höhepunkt war mit dem gut besuchten Open-air-Gottesdienst, den der Weihbischof von Speyer und gleichzeitig geistlicher Schirmherr des Solilaufs, Dr. Otto Georgens, zusammen mit Pfarrer Andreas Sturm zelebrierte. Die beiden waren selbst 2011 in Kalkutta, um sich von der Not der indischen Kinder zu überzeugen.
Bemerkenswert war auch die Leistung der Band Iragazzi. Die Musiker machten es den Läufern gleich und zeigten nicht nur hohe Qualität, sondern auch überdurchschnittliche Ausdauer. Insgesamt rund sieben Stunden spielte die Band am Samstag und am Sonntag. (PM: Gabriele Strobel)
Alle Ergebnisse im Internet und www.solilauf.org